Heute morgen, Montag, geht es zu einer absolut moderaten Zeit los. Wir starten um 7:30 Uhr.
Unser Hotel in La Paz >>> Hotel Rey Palace
Die Sonne ist schon aufgegangen, kennen wir bisher so gar nicht, es ist noch kalt 4 Grad, wir haben gut gefrühstückt und machen uns im Bus auf zur Besichtigung von Copacobana.
Das war unser Blick aus dem Frühstücksraum, traumhaft.
Wir besichtigen die Basilika Santuario Nacional De La Virgen de Copacabana En Bolivia. Hier werden die gekauften, geschmückten Autos gesegnet. In der Kirche war das Fotografieren (wie überall) strengstens verboten. Das wurde auch sehr streng von der Polizei überwacht.
Placa de Febrero - der Hauptplatz.
Jeden Montag wird auf diesem Platz von der Verwaltung der Stadt die Flagge gehisst und die Nationalhymne von Bolivien gesungen.
Nach der Zeremonie - das Panoramabild. Die Sonne täuscht, es ist kalt.
Margot, unsere Reiseleiterin. Sie hat für ihre Ausbildung als Reiseleiterin ein Jahr in Koblenz gelebt.
Der Blick auf den Hausberg der Stadt, zu dem jährlich an Ostern hunderttausende Menschen pilgern.
Margot erklärt uns anhand der Stadtkarte, wo wir uns befinden.
Unser Rundgang startet an der Haupt-Marktstraße. Hier gibt es einfach alles.
Wir gehen in eine Markthalle, in welcher frisches Essen (Frühstück und Mittagessen) nach individueller Bestellung gekocht wird. Die Frauen arbeiten hier im Schichtdienst.
Es gibt immer kleine Kocheinheiten mit einem Tisch.
Gregor muss Pippi. Sehr improvisiert. Kein fließendes Wasser, keine Seife, aber dennoch 1 Boliviano.
Wir probieren fritiertes Gebäck.
Einfaches Weizenmehl mit Wasser wird in Fett aufgebacken. Am besten dabei die Sosse - so lecker. Stück 1 Boliviano.
Bis auf die Äpfel (die kamen aus Peru) alles einheimisches Obst und Gemüse. Auch hier arbeiten nur die Frauen.
Auch Wurst und Fleischwaren oder ...
... Geflügel wird angeboten. Was uns wundert, keine Fliegen oder sonstiges Ungeziefer. In den Hallen werden Katzen gehalten, damit es keine Mäuse gibt.
Wir schlender weiter durch die Strassen, wo im Wesentlichen die Einheimischen ihre Produkte aus den eigenen Gärten anbieten.
Obst, Gemüse, Blumen, Kleidung, einfach alles.
Tante Emma Laden bei uns.
Wir machen uns mit dem Bus auf in Richtung La Paz und halten auf einer Anhöhe für ein letztes Fotoshooting an.
In unserer Reisebeschreibung stand, dass wir mit einer Fähre an der engsten Stelle den Titicacasee überqueren werden. Wir hatten unsere (europäischen) Vorstellungen. Was dann kam, war einfach unglaublich. Simpelste Holztrageboote werden für die Lastwagen, Busse und andere Fahrzeuge genutzt.
An der Fähre ist die bolivianische Marine stationiert, die strengstens überwacht, dass der Fährbetrieb ordnungsgemäß abläuft.
Wir beobachten, wie unser Busfahrer auf die Holzträger fährt, zuvor hatte der Fährmann noch Wasser mit einem Eimer aus der "Fähre" abgeschöpft. Aber, was soll man sagen, es funktioniert.
Wir sind eigentlich ganz froh, dass wir nicht im Bus sitzen bleiben durften.
Allerdings war die Personenfähre auch nicht wirklich vertrauenserweckend.
Noch eine Überraschung, ein umgebauter LKW aus Simmern auf Wohnmobil-Tour durch Bolivien. Auch er mußte auf die Fähre.
Wir fahren über die neu gebaute mehr oder weniger asphaltierte Straße in Richtung La Paz und kommen immer wieder an Polizeistationen vorbei. Hier wird der Führerschein kontrolliert, den man alle 5 Jahre mit einer Prüfung neu lizensieren lassen muß. Wir erleben, dass ein Fahrer sein Fahrzeug abstellen durfte und inhaftiert wurde.
12:10 Uhr, nur noch 24 Kilometer. Dafür brauchen wir aber immer noch eine Stunde, da der Verkehr nun dichter wurde (und die Straße immer noch nicht besser).
Wir halten auf dem Weg nach La Paz an und genießen diesen grandiosen Blick auf die Schneeberge der Anden.
Wir sind im Stadtteil El Alto. Von dort aus nehmen wir die Seilbahn. La Paz verfügt über 11 Seilbahnlinien, die von der Firma Doppelmayr gebaut wurden. Insgesamt sind es 35 Kilometer Seilbahnlinie.
Margot spendiert uns Popcorn aus dem hiesigen Mais. Nicht zu vergleichen mit unserem. Viel größer und wirklich super lecker. 1 große Tüte kostet 5 Bolivianos.
Margot erklärt uns den Aufbau des Seilbahnliniennetzes. Für uns erleichternd ist, dass diese farbig markiert sind. Wir lernen dabei, dass in La Paz die Höhenunterschiede von dem tiefsten Punkt der Stadt zu dem höchsten Punkt der Stadt 1.000 Höhenmeter ausmachen!
Wir starten mit der silbernen Linie und können kaum glauben, welche Aussichten wir auf die Stadt haben. In diesem Zusammenhang fällt uns die aktuelle Diskussion um die Seilbahn in Bonn ein. Hier in La Paz wurden die Einwohner nicht gefragt, ob sie damit einverstanden sind, dass eine Seilbahn ca. 8 Meter über ihrem Dach oder ihrer Terrasse führt.
Wir schweben über El Alto, dem Stadtteil von La Paz, der auch die Oberstadt genannt wird. Wir erfahren von Margot, dass hier rund 1 Mio. Menschen leben, das entspricht 50 % der Gesamteinwohnerzahl von La Paz.
Wir kommen über eine Anhöhe und blicken auf das Dächermeer von La Paz - Mittelstadt. Hier leben die Menschen, die zumindest über ein regelmäßiges Einkommen verfügen, das aber für die Deckung des täglichen Lebensbedarfes kaum reicht.
Aufgrund der aktuellen politischen Situation in Bolivien kämpfen die Menschen derzeit mit einer Inflation von fast 70 %. Margot berichtet, dass es im Lichte der anstehenden Neuwahlen im nächsten Jahr abzusehen ist, dass sich die Bevölkerung von Bolivien zu einem großen Aufstand formieren wird.
Wir können kaum glauben, dass die Häuser, die an einem ca. 80 Meter tiefen Abhang stehen, bewohnt sind. Margot berichtet von dem relativen Risiko der Erdrutschgefahr, dass die Menschen aber in Kauf nehmen, bevor sie gar keine Unterkunft haben.
Um 14:15 Uhr kommen wir nach einer ca. 1-stündigen Seilbahnfahrt an unserem Hotel an. Der Bus, der uns von der Seilbahnstation abgeholt hat, brauchte länger als wir.
Wir haben erneut eine sehr leckeres, traditionelles Essen genossen. Um 15:30 Uhr waren wir endlich auf dem Zimmer und es ging einfach nichts mehr. Wir haben 2,5 Stunden geschlafen und dann noch ein bisschen Reisetagebuch geschrieben.